Schwarzkümmelöl für Hunde: eine Alternative gegen Zecken zu den gängigen Nervengift-Präparaten

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Schwarzkümmelöl als Alternative: Gerade Hundebesitzer die empfindliche Hunderassen besitzen, können die gängigen Spot-On`s vom Tierarzt nicht benutzen. Denn diese Mittel sind nichts anderes als Nervengifte.

Schwarzkümmelöl für Hunde: Nicht nur gegen Zecken wirksam

Auf der Haut des Hundes aufgetragen, nimmt dieser die Nervengifte in den Blutkreislauf auf – das hilft natürlich gegen Parasiten, aber es belastet auch den Hund. Nicht jeder Hund reagiert direkt mit allergischen Anzeichen und dem Hundebesitzer fällt vielleicht auch gar nicht auf, dass er den Hund damit schädigt. Und irgendwie ist der Ekel vor Parasiten wie Zecken und Flöhen auch nachvollziehbar, wer will die schon in seiner Wohnung oder gar noch in seinem Bett?

Und auch die Krankheiten die durch einen Zeckenbiss entstehen können, sind gefährlich für den Hund.

Dennoch muss es doch andere Alternativen geben, als seinen Hund schleichend zu verseuchen. Zumal auch die Nervengifte nicht bei jedem Hund zu 100% wirken. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten seinen Hund zu schützen, medizinische, heilkundliche, aus der Natur entstandene und auch leicht esoterisch angehauchte.

Im Grunde muss jeder Hundebesitzer für die Gesundheit seines Hundes das richtige Mittel finden – aber bitte auch ohne dass der Hund einen zusätzlichen Schaden nehmen kann. Die Natur hält auch ein paar Mittel bereit, eines davon ist Schwarzkümmelöl. Im letzten Jahr hatte dieses Öl den absoluten Verkaufshype erlebt.

Jeder wollte es sofort haben nachdem der Schüler Alexander Betz 2014 im Rahmen von „Jugend forscht“ die Wirkungsweise herausgefunden und einen Wettbewerbsbeitrag zur
„Zeckenabwehr mithilfe von Schwarzkümmelöl“ eingereicht hatte. Auch die Firmen, die es anboten schossen scheinbar wie Pilze aus dem Boden. Vermutlich haben viele schon einmal davon gehört oder haben es sogar selbst bereits getestet.

In unserem Artikel wollen wir gezielt auf Schwarzkümmelöl eingehen, wo kommt es her, wie wird das Öl produziert. Wie sind die Anwendungsgebiete und wie wird es angewendet? Hilft es tatsächlich gegen Parasiten? Und hat es vielleicht noch andere positive Eigenschaften?

Video: „Zecken entfernen“

Woher stammt Schwarzkümmelöl?

Schwarzkümmelöl wird aus dem Samen der Nigella Sativa gewonnen. Der Nigella Sativa – auch echter Schwarzkümmel genannt – gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse. Die Blüten sind weiß bis bläulich. Die ursprüngliche Heimat des echten Schwarzkümmels liegt in Westasien, in der Türkei und im Irak.

Echter Schwarzkümmel wächst aber auch in Indien, Nordafrika und Südeuropa. In den orientalischen Ländern wird Schwarzkümmel bereits seit mehr als 2000 Jahren in der Medizin gegen Krankheiten oder als pfefferartiges Gewürz verwendet.

Nigella Sativa – auch echter Schwarzkümmel genannt - trägt weiße bis bläuliche Blüten (#01)

Nigella Sativa – auch echter Schwarzkümmel genannt – trägt weiße bis bläuliche Blüten (#01)

Wie wird Schwarzkümmelöl hergestellt?

Die Blüten der Nigella Sativa enthalten kleine braun-schwarze Samen. Aus diesen Samen wird ein ätherisches Öl kaltgepresst. Dieses Schwarzkümmelöl ist sehr hochwertig und würzig. Und hat neben der Funktion als Gewürz vor allem aber eine sehr heilende Wirkung.

Empfohlen wird allerdings das Schwarzkümmelöl aus Ägypten, es soll das hochwertigste Schwarzkümmelöl sein. Es ist auch das Teuerste unter den Schwarzkümmelölen. Der Literpreis bei reinem Schwarzkümmelöl aus Ägypten fängt bei 30 Euro an.

Anwendungsgebiete vom Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmel wird seit Jahrtausenden im Orient verwendet. Es gilt als Universalheilmittel, hilft zusätzlich gegen Motten und andere Insekten, steigert die Milchleistung bei Menschen und Kühen, wird bei Pferden gegen Asthma eingesetzt und natürlich auch als Gewürz verwendet in Saucen, Brot oder zu Fleisch und Fisch.

Verarbeitet als Schwarzkümmelöl findet es aber vor allem im medizinischen Bereich Anwendung. So hilft es gegen Asthma, Blähungen, Keuchhusten und bei Verdauungsproblemen. Aber auch in der äußerlichen Anwendung im Bereich der Hautkrankheiten wird es gern verwendet gegen Juckreiz, Akne, Allergien, Ekzeme, Hautpilz und andere Pilzinfektionen, Schuppenflechten und vieles andere. Schwarzkümmelöl wird ebenfalls gegen Würmer, Insekten und Parasiten verwendet.

Aus dem Samen der Nigella Sativa wird das Schwarzkümmelöl kalt gepresst (#02)

Aus dem Samen der Nigella Sativa wird das Schwarzkümmelöl kalt gepresst (#02)

Wirkungsweise von Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl wirkt antibakteriell, antiseptisch und antimykotisch. Ebenso hat es eine anregende Wirkung, ist blutdruck- und blutzuckersenkend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd – um nur einige der positiven Eigenschaften zu nennen. Nicht umsonst trägt Schwarzkümmel seinen Namen als Universalheilmittel.

In der Tiermedizin wird es vorrangig zur Bekämpfung und Vorbeugung von Parasiten und bei Atemwegserkrankungen verwendet. Wobei auch hier – regelmäßig angewendet – eine rundum Kur der Gesundheit des Tieres gewährleistet wird. Erhält der Hund eine gesunde Ernährung und bekommt zusätzlich seine Dosis Schwarzkümmelöl am Tag so beugt man nicht nur Zecken und Flöhen vor sondern auch möglichem Wurmbefall und Krankheiten.

Schwarzkümmelöl beim Hund

Schwarzkümmelöl hilft beim Hund also nicht nur zur Vorbeugung gegen Zecken sondern kann das komplette Immunsystem des Hundes stärken. Auch die entzündungshemmende Wirkung von Schwarzkümmelöl kommt Hunden zugute, vor allem jenen die sich gern mal kleinere Hautverletzungen beim Toben in der freien Natur zuziehen. Einfach das Öl auf die Hautpartien auftragen und der Heilungsprozess gelingt schneller. Ins Hundefutter oder in das Hundewasser gemischt hilft Schwarzkümmelöl von innen heraus.

Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der pflanzliche Wirkstoff Thymoquinon. Die aus dem Samen des Schwarzkümmels gewonnenen ätherischen Öle sind es auch, die Schwarzkümmelöl gegen Zecken so erfolgreich machen. Der Geruch, der durch die Aufnahme von Schwarzkümmelöl entsteht, wird von Zecken und Flöhen gemieden. Aber auch bei der Fellpflege hat sich das Öl bewährt. Ein paar Tropfen auf die Hundebürste aufgetragen sorgen für dauerhaft glänzendes und geschmeidiges Fell.

50ml Fläschchen naturreines ägyptisches Schwarzkümmelöl aus der Apotheke (#05)

50ml Fläschchen naturreines ägyptisches Schwarzkümmelöl aus der Apotheke (#05)

Krankheiten die über eine Zecke auf den Hund übertragen werden können

Tiere werden generell wesentlich häufiger von Zecken befallen als Menschen. Wird ein Hund von einer Zecke gebissen, kann er sich wie der Mensch auch mit verschiedenen Krankheiten infizieren. Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und FSME sind nur einige davon. Wird es zu spät erkannt oder auch gar nicht, kann es zu sehr schweren Krankheitsverläufen kommen, die auch tödlich für den Hund enden können. Deshalb ist es auch sehr wichtig, vorbeugend etwas gegen Zecken zu unternehmen.

Dosierungsanleitung Schwarzkümmelöl beim Hund

Bei Hunden wird eine Tagesmenge von 8-10 Tropfen empfohlen. Diese kann entweder in das Wasser gemischt werden oder unter das Futter. Das Beimischen ins Hundewasser hat meines Erachtens ein paar Nachteile. Wenn man mehrere Hunde hat, kann man nicht genau abschätzen, ob jeder Hund auch genug von dem Wasser getrunken hat. Wasser hat selbst keinen Eigengeschmack und Schwarzkümmelöl ist eher bitter und riecht intensiv.

Viele Hunde verweigern deshalb das mit Schwarzkümmelöl angereicherte Wasser.

Mischt man das Schwarzkümmelöl unter das Hundefutter, so ist sichergestellt, dass auch jeder Hund seine Ration erhält. Zusätzlich überdeckt der Eigengeruch und Geschmack des Hundefutters (in der Regel Rohfleisch) auch den bitteren Geschmack und intensiven Geruch des Öles.

8-10 Tropfen Schwarzkümmelöl pro Tag und Hund, zum Beispiel ins Wasser gemischt (#04)

8-10 Tropfen Schwarzkümmelöl pro Tag und Hund, zum Beispiel ins Wasser gemischt (#04)

Kann man Schwarzkümmelöl überdosieren?

Grundsätzlich kann man alles überdosieren, aber genaue Studien was passieren würde gibt es nicht. Vermutlich würde es zu Durchfall oder ähnlichen Erscheinungen kommen. Man sollte bei der Einnahme des Öles schon auf die angegebenen Richtmengen zurückgreifen. Bei der äußerlichen Anwendung kann man das Öl nicht überdosieren.

Gibt es Nebenwirkungen?

Schlimme Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Wenn man mit der Behandlung beginnt, sollte man darauf achten, das Öl nicht auf nüchternen Magen zu verabreichen oder selbst zu nehmen. Vereinzelt kam es bei Patienten mit empfindlichen Mägen zu Magenreizungen. Auch wieder ein Grund das Schwarzkümmelöl dem Hund unter das Futter zu mischen. So kann man möglichen Magenreizungen vorbeugen.

Schwarzkümmelöl im Test bei meinen Hunden

Ich habe mir für den Test das 100% naturreine und aus Ägypten stammende Schwarzkümmelöl der Apotheker und Cie. oHG in der Apotheke bestellt. Das 50 ml Fläschchen kostet 4,95 €. Das ergibt einen unglaublichen Literpreis, eigentlich ein Wahnsinn, aber zum Testen reicht diese Menge aus. Bei längerer Anwendung würde ich definitiv größere Flaschen zu oben genanntem Preis empfehlen. Die Öle von Nutrilife werden auf vielen Seiten im Netz empfohlen.

Zuerst habe ich 9 Tropfen Schwarzkümmelöl ins Hundewasser gegeben und dieses dann umgerührt. Man erkennt den leichten Fettfilm an der Oberfläche. Wie erwartet hat nur Maika das Wasser nach erstem zögern getrunken, die anderen haben daran gerochen, aber nicht getrunken. Zumindest nicht sofort. Einige Stunden später haben auch noch 2 andere Hunde von dem Wasser getrunken. Dennoch denke ich dass die Dosierung über das Hundefutter der bessere Weg ist. Zumal ich dann auch den Überblick habe und sehe ob der Hund das Öl aufgenommen hat oder nicht.

Bei den Hunden die gebarft werden habe ich das Öl unter die jeweilige Barfration gemischt. So wurde das Schwarzkümmelöl problemlos gefressen. Bei den Hunden, die Trockenfutter bekommen, habe ich etwas Nassfutter untergemischt und und darin das Öl vermengt. Auch das hat sehr gut funktioniert.

Keiner der Hunde hatte irgendwelche Anzeichen von Übelkeit, Durchfall oder irgendwelche Beschwerden.

Ob sich jetzt das Immunsystem der Hunde gestärkt hat oder nicht kann ich über diesen Zeitraum nicht sagen. Aber sicher schadet es den Hunden nicht. An der Nordsee haben wir glücklicherweise nicht so viele Zecken, lediglich an den Feldern und im Wald sind diese zu finden. Also haben wir den ersten Ausflug nach 3 Tagen in den Wald gestartet, um zu testen, ob die Zecken noch an die Hunde dran gehen oder nicht.

Maika trinkt das mit Schwarzkümmelöl angereicherte Wasser, At’eed schnuppert nur daran und geht wieder (#06)

Maika trinkt das mit Schwarzkümmelöl angereicherte Wasser, At’eed schnuppert nur daran und geht wieder (#06)

Hilft Schwarzkümmelöl wirklich gegen Zecken?

Normalerweise werden die Italienischen Windspiele mit Kokosfett – auch eine Alternative zu den Spot –On`s eingerieben. Denn gerade die Windspiele reagieren teilweise extrem heftig auf die Nervengifte. Im ersten Versuch habe ich nun das Kokosfett weg gelassen um zu sehen wie die ausschließliche Anwendung von Schwarzkümmelöl wirkt.

Die Wirkung war ganz unterschiedlich. Es gab Hunde die deutlich weniger Zecken hatten als sonst, ein Hund hatte gar keinen Zeckenbefall. Bei drei Hunde war alles wie gehabt. Vermutlich ist es ähnlich wie bei allen anderen Mitteln, auch das Kokosfett hilft nicht bei jedem Hund zu 100%.

Auf Bernsteinhalsbänder schwören viele Hundebesitzer bei meinen Hunden zeigen diese keinerlei Wirkung. Vielleicht war auch der Anwendungszeitraum zu kurz. 3 Tage ist ja kein langer Zeitraum. Wir testeten das Ganze noch einmal nach 10 Tagen Einnahme Nun hatten 2 Hunde gar keine Zecke und 2 Hunde hatten nur 1-3 Zecken. Wieder waren aber drei Hunde, die einen ähnlichen Zeckenbefall aufwiesen wie zuvor.

Ich habe mich dann entschieden, zusätzlich zur Einnahme des Schwarzkümmelöles noch Kokosfett äußerlich anzuwenden. Beides Naturprodukte und eines innerlich, eines äußerlich angewendet, sollte keine Wechselwirkungen erzeugen. Gesagt getan machten wir uns wieder auf in den Wald da dort die Zeckendichte deutlich am Höchsten ist. Nachdem wir wieder 2 Stunden durch den Wald gelaufen sind, kontrollierte ich die Hunde auf Zecken, bevor sie ins Auto einsteigen durften.

Bessere Wirkung durch die Kombination Schwarzkümmelöl und Kokosfett

Und tatsächlich waren es dieses Mal vier Hunde ohne Befall und zwei Hunde die nur eine Zecke hatten. Die anderen zwei Hunde hatten wiederum einen ähnlichen Befall wie auch sonst. Aber vier von acht Hunden, bei denen es richtig gut wirkt, sind angesichts der natürlichen Substanzen, die ja auch noch andere positive Eigenschaften haben, schon eine sehr gute Ausgangsbasis.

Denn mit dem Öl – egal ob es gegen Zecken hilf oder nicht – tue ich der Gesundheit meiner Hunde einen Gefallen und beuge möglichen Krankheiten vor. Und wenn es dann tatsächlich auch noch gegen Zecken hilft, umso besser. Und die Hunde, bei denen das Öl nicht gegen Zecken wirkt werden halt weiterhin besonders gründlich abgesucht, direkt nach dem Spaziergang.

Was man auch bei den Spot-On`s nicht vergessen darf, auch diese wirken nicht zu 100%. Sieverhindern auch nicht zuverlässig, dass die Hunde gar keine Zecke mehr haben. Aber wenn sich zecken fest beißen dann sterben sie durch die Aufnahme des Giftes. Krankheiten können sie dennoch auf den Hund übertragen.

Im Grunde gibt es kein Mittel was alle Zecken, Flöhe, Würmer und sonstige Parasiten fern hält. Man kann diese Mittel lediglich vorbeugend verwenden und einige davon vermindern den Befall. Ein gründliches Absuchen des Hundes ist immer notwendig.

Beim Spaziergang selbst können Hundehalter allerdings auch vorbeugend handeln indem sie die Hunde nicht ins Unterholz gehen lassen. In Wäldern und auf Feldern sollten die Hunde auf den Wegen bleiben – das sollten sie übrigens generell, schon alleine zum Schutz der Wildtiere. Auch in hohem Gras sollten die Hunde nicht unbedingt herum toben, denn auch dort sitzen die Zecken gern. Für welche Methode sich ein Hundebesitzer zum Schutz gegen Parasiten entscheidet liegt immer auch am Hund.

Wenn ein Mittel den Hund gar nicht schützt und auch den Parasiten-Befall nicht mindert, muss man so lange suchen, bis man ein Geeigneteres gefunden hat. Dennoch sollte man darauf achten, was man seinem Hund verabreicht und Spot-On`s sind definitiv der falsche Weg. Es hat schon Hunde gegeben die so heftig darauf reagiert haben, dass es zu einem epileptischen Anfall kam. Das muss man seinem Hund nicht antun und sich selbst auch nicht.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Kalamurzing; ©Fotolia: #01 FomaA – #02 airborne77; alle anderen © Schwarzer.de

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