Hund trinkt viel Wasser. Warum hat er so großen Durst?

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Wie Menschen benötigen Hunde jeden Tag frisches Wasser, um den Verlust von Flüssigkeit auszugleichen. Die durchschnittliche Wassermenge beträgt 20 bis 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Der Hund trinkt viel Wasser? Dann sollten die Ursachen genau abgeklärt werden.

Wie viel Wasser sollte ein Hund trinken?

Berechnet wird die täglich benötigte Wassermenge nach dem Körpergewicht des Hundes. Der Durchschnittswert liegt bei 20 bis 100 Milliliter Wasser pro Tag und Kilogramm Körpergewicht. Ein kleiner Hund mit zwei Kilogramm trinkt also bis zu 200 Milliliter Wasser täglich. Ein großer Hund mit 25 Kilogramm benötigt 2,5 Liter Wasser am Tag.

Plötzlich fällt auf, der Hund trinkt viel Wasser. Das kann durch äußere Faktoren oder eine Erkrankung verursacht werden.

Wie wird die getrunkene Wassermenge gemessen?

Die täglich benötigte Wassermenge wird berechnet und mit einem Messbecher abgemessen. Mit dem Wasser werden mehrere Näpfe befüllt. Am nächsten Tag kommt das übrig gebliebene Restwasser wieder in den Messbecher. Die getrunkene Menge ergibt sich aus der ursprünglichen und der Restmenge des Wassers.

Um einen Durchschnittswert zu erhalten, sollte das Wasser sieben Tage lang abgemessen werden.

Berechnet wird die täglich benötigte Wassermenge nach dem Körpergewicht des Hundes. (  Foto: Adobe Stock - Darwin Brandis )

Berechnet wird die täglich benötigte Wassermenge nach dem Körpergewicht des Hundes. ( Foto: Adobe Stock – Darwin Brandis )

Der Hund trinkt viel Wasser aus verschiedenen Ursachen

Der Hund trinkt viel Wasser und setzt große Mengen Urin ab. Die Ursachen können äußere Umstände oder Krankheiten sein.

Der Hund trinkt viel Wasser, wenn das Futter wenig Flüssigkeit enthält

Wie viel Wasser ein Hund pro Tag trinkt, hängt davon ab, ob der Vierbeiner mit Trockenfutter oder Nassfutter gefüttert wird.

Ist der Futternapf mit Trockenfutter gefüllt, sollte der Hund nach seiner Mahlzeit mehr trinken, damit das Futter leichter verdaut werden kann. Nassfutter enthält mehr Feuchtigkeit und unterstützt den Wasserhaushalt des Hundes.

Wird ein Hund mit Nassfutter gefüttert, benötigt er 20 bis 50 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei der Fütterung mit Trockenfutter trinkt ein Hund ungefähr 50 bis 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht.

Video: Hund trinkt zu viel – ist er krank, was soll ich tun?

Der Hund trinkt viel Wasser, weil es heiß ist

Steigen die Temperaturen im Sommer stark an, können Hunde bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr einen Kreislaufkollaps bekommen. Da an heißen Tagen die Aufnahme von Wasser erhöht ist, sollte eine größere Menge frisches Wasser zur Verfügung stehen.

Der Hund trinkt viel Wasser, weil er sich körperlich angestrengt hat und hechelt

Bei körperlichen Anstrengungen wie langen Wanderungen, Spielen auf der Hundewiese oder Hundesport benötigt der Vierbeiner mehr Wasser. Durch das Hecheln verdunstet Speichel auf der Zunge, der Hund verliert zusätzlich Flüssigkeit, die wieder aufgenommen werden muss.

Häufig erhöht sich die Trinkmenge, wenn der Hund krank ist und mehr Harn absetzt.

Der Hund trinkt viel Wasser, weil er eine Blasenentzündung hat

Bei einer Blasenentzündung, Cystitis, ist die Schleimhaut der Blase entzündet und gereizt. Der Hund verspürt ständig den Drang, Urin abzusetzen. Er verliert mehr Flüssigkeit und muss dadurch mehr Wasser trinken.

Diabetes mellitus, Zuckerkrankheit, ist eine häufige Stoffwechselstörung bei Hunden. ( Foto: Adobe Stock -  Karoline Thalhofer )

Diabetes mellitus, Zuckerkrankheit, ist eine häufige Stoffwechselstörung bei Hunden. ( Foto: Adobe Stock – Karoline Thalhofer )

Der Hund trinkt viel Wasser, weil die Nierenfunktion gestört ist

Bei einer Störung der Funktion der Nieren können die Nieren die Schadstoffe nicht mehr aus dem Blut filtern. Die Flüssigkeit kann nicht mehr zurückgewonnen werden. Der Harn ist kaum konzentriert, das spezifische Gewicht ist verringert. Der Hund setzt viel Harn ab. Um den großen Flüssigkeitsverlust auszugleichen, trinkt der Hund mehr Wasser. Die schädlichen Stoffwechselprodukte, die von den Nieren nicht ausgeschieden werden, sammeln sich im Körper an. Das Durstgefühl des Hundes steigt, er versucht durch Trinken von Wasser die Schadstoffe zu verdünnen.

Der Hund trinkt viel Wasser, wenn er an Diabetes leidet

Diabetes mellitus, Zuckerkrankheit, ist eine häufige Stoffwechselstörung bei Hunden. Durch eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse wird zu wenig oder gar kein Insulin produziert. Der Zuckerspiegel im Blut steigt stark an, da der Zucker nicht mehr von den Zellen aufgenommen und in Energie umgewandelt werden kann. Der Hund hat bei Diabetes ständig Durst, trinkt große Mengen von Wasser und setzt sehr viel Harn ab.

Eine Pyometra verursacht ein großes Durstgefühl

Bei einer Pyometra leidet der Hund unter einer eitrigen Entzündung der Gebärmutter. Ist der Muttermund offen, kann das eitrige Sekret durch die Scheide abfließen. Ist der Muttermund geschlossen, sammelt sich Eiter in der Gebärmutter an. Diese dehnt sich aus, bis sie platzt. Eiter fließt in die Bauchhöhle und verursacht eine Peritonitis (Entzündung des Bauchfells). Die Bakterien produzieren Giftstoffe (Toxine), die sich über das Blut im ganzen Körper verteilen. Der Hund trinkt mehr Wasser und ist müde.

Durchfall ist immer mit einem Flüssigkeitsverlust verbunden

Bei Durchfall setzt der Hund breiigen oder wässrigen Kot ab. Er verliert große Mengen an Flüssigkeit. Der Hund trinkt viel Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Ursachen für den Durchfall können Parasiten, Autoimmunerkrankungen wie IBD, Entzündungen der Darmschleimhaut durch Bakterien und Viren und Stoffwechselerkrankungen sein.

Bei Durchfall setzt der Hund breiigen oder wässrigen Kot ab. Er verliert große Mengen an Flüssigkeit. Der Hund trinkt viel Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. ( Foto: Adobe Stock -  Ines Meier )

Bei Durchfall setzt der Hund breiigen oder wässrigen Kot ab. Er verliert große Mengen an Flüssigkeit. Der Hund trinkt viel Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. ( Foto: Adobe Stock – Ines Meier )

Durchfall ist häufig mit Erbrechen verbunden

Meistens ist bei einer Entzündung des Darms auch der Magen betroffen. Die Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) verursacht Übelkeit. Der Flüssigkeitsverlust wird durch wiederholtes Erbrechen noch erhöht.

Stoffwechselkrankheiten verursachen eine erhöhte Wasseraufnahme

Bei Morbus Cushing, einer Funktionsstörung der Nebennieren durch einen Tumor, leidet der Hund ständig unter Durst. Er läuft immer wieder zu dem Wassernapf, um zu trinken.

Vergiftungen

Einige Gifte reizen die Schleimhäute. Der Hund frisst nicht mehr und versucht, die Reizung durch Trinken von Wasser zu lindern. Gleichzeitig geht Flüssigkeit durch Erbrechen und Durchfall verloren.

Medikamente können ein häufigeres Wassertrinken verursachen

Erhält der Hund über einen längeren Zeitraum Kortison, entsteht ein Diabetes insipidus. Der Hund trinkt große Mengen Wasser und setzt viel Harn ab. Wird das Kortison abgesetzt, normalisiert sich das Trinkverhalten innerhalb von wenigen Tagen.

Können äußere Umstände wie Hitze, Anstrengung oder Trockenfutter als Ursachen für das vermehrte Trinken ausgeschlossen werden, sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden. ( Foto: Adobe Stock -  motionshooter )

Können äußere Umstände wie Hitze, Anstrengung oder Trockenfutter als Ursachen für das vermehrte Trinken ausgeschlossen werden, sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden. ( Foto: Adobe Stock – motionshooter )

Stress führt zu einer verstärkten Produktion von Cortisol

Bei Stress produziert die Nebenniere größere Mengen Cortisol, ein natürliches Kortison. Der Hund hat Durst und trinkt mehr.

Wann sollte ein Hund von einem Tierarzt untersucht werden?

Können äußere Umstände wie Hitze, Anstrengung oder Trockenfutter als Ursachen für das vermehrte Trinken ausgeschlossen werden, sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden. Durch eine frühe Behandlung einer Erkrankung können Schäden an den Nieren oder anderen Organen verhindert werden.

Die Wasservergiftung

Wird eine zu große Menge Wasser aufgenommen, verdünnt sich das Blut. Die Stoffwechselfunktionen sind beeinträchtigt. Eine Wasservergiftung wird durch langes Apportieren aus dem Wasser oder Schwimmen verursacht. Der Hund schluckt während des Vorgangs immer wieder Wasser. Eine Wasservergiftung kann innerhalb kurzer Zeit tödlich verlaufen.

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