Hundepension: Darauf sollten Sie bei der Auswahl achten

2

Nicht immer ist es möglich, den geliebten Vierbeiner mit in den Urlaub zu nehmen. Dann hilft eine gute Hundepension, die sich liebevoll und aufmerksam um den Hund kümmert. Wie finden Sie aber eine solche?

Hundepension mit Auslauf gesucht

Zu den wichtigsten Tipps für die Suche nach einer idealen Hundepension gehört, dass diese einen Auslauf für die Tiere bietet. Der Hund braucht auch dann Bewegung, wenn Sie nicht da sind und ein bloßer Spaziergang kann das freie Spiel der Tiere nicht ersetzen. Achten Sie also darauf, ob die ausgewählte Pension einen Auslauf bietet, der natürlich auch ausreichend groß sein muss.

Die Pensionen handhaben den Freilauf unterschiedlich: Einige Tiere dürfen nur allein raus, andere mit einer ganzen Gruppe. Klären Sie vorab, ob Sie den Kontakt zu anderen Tieren wünschen bzw. tolerieren oder ob Sie möchten, dass der Hund nur allein draußen ist. Dann allerdings wird sich sein Freilauf in Grenzen halten, denn kaum eine Pension dürfte ausreichend Platz haben, um sowohl Gruppen- als auch Einzelausläufe (evtl. sogar noch für mehrere Hunde) zu bieten.

Auf die Betreuer achten

Die Qualität der Hundepensionen ist sehr unterschiedlich und von der reinen Zwingerhaltung bis hin zum Familienanschluss ist alles dabei. Wenn Sie sich auf die Suche nach der passenden Unterbringungsmöglichkeit für den vierbeinigen Fellliebling begeben, sollten Sie daher zuerst danach schauen, wie viele Hunde dort aufgenommen werden und wie viele Betreuer vorhanden sind. Ein wenig erinnert das an den Betreuungsschlüssel im Kindergarten, der im Idealfall bei 1:4 liegen sollte.

In der Hundepension gilt das ähnlich: Ein Betreuer sollte sich maximal um fünf bis zehn Hunde kümmern, je weniger, desto besser. Außerdem soll das Tier immer den gleichen Betreuer haben und sich nicht täglich auf einen anderen Menschen einstellen müssen. Fragen Sie daher vorab nach, welche Betreuungsmöglichkeiten geboten werden und wann wie viele Betreuer anwesend sind. Führt eine Person die Pension ganz allein, ist die maximale Aufnahmekapazität ausschlaggebend.

Achten Sie bitte darauf, ob der Betreiber der Hundepension von sich aus fragt, wie es um den Impfstatus des Hundes steht. Wer daran keinen Gedanken verschwendet, ist auch sonst nicht besonders zuverlässig und besorgt um die Gesundheit seiner Gäste. (#03)

Achten Sie bitte darauf, ob der Betreiber der Hundepension von sich aus fragt, wie es um den Impfstatus des Hundes steht. Wer daran keinen Gedanken verschwendet, ist auch sonst nicht besonders zuverlässig und besorgt um die Gesundheit seiner Gäste. (#03)

Den Hund impfen lassen

Wie stehen Sie zu Impfungen? Hier gibt es geteilte Meinungen, und während die einen Hundehalter sagen, dass sie ihr Tier nie impfen lassen würden, weil sie Angst vor Impfschäden haben, sind die anderen strenge Verfechter der Impfpflicht. Die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwischen – doch wenn Sie den Hund in der Hundepension unterbringen wollen, sollten Sie sich für die Impfung entscheiden. Viele Pensionen setzen diese sogar als Voraussetzung und nehmen gar keine ungeimpften Tiere auf. Zu groß ist die Gefahr der Ansteckung und Verbreitung schlimmer Krankheiten.

Wichtig: Nicht jede Impfung wirkt sofort, in der Regel muss eine Grundimmunisierung durch mehrere Impfungen erreicht werden. Bedenken Sie das bei der Zeitplanung, sollten Sie den Hund erstmalig impfen lassen.

Achten Sie bitte darauf, ob der Betreiber der Hundepension von sich aus fragt, wie es um den Impfstatus des Hundes steht. Wer daran keinen Gedanken verschwendet, ist auch sonst nicht besonders zuverlässig und besorgt um die Gesundheit seiner Gäste.

Der Hund wird keine gute Unterbringung oder seinem Wesen gerecht werdende Betreuung erfahren, wenn niemand von seinen Bedürfnissen weiß. (#02)

Der Hund wird keine gute Unterbringung oder seinem Wesen gerecht werdende Betreuung erfahren, wenn niemand von seinen Bedürfnissen weiß. (#02)

Individuelle Betreuung möglich

Es gibt Hunde, die benötigen wirklich eine sehr individuelle Betreuung. Sie kommen nicht mit anderen Tieren klar oder wenden sich gegen den Menschen, der sie umsorgen möchte – nur, weil er nicht Herrchen oder Frauchen ist. Sollten Sie einen solchen Charakterhund haben und dennoch ohne ihn verreisen wollen, schauen Sie sich die Tierpension doppelt gut an.

Besprechen Sie den speziellen Fall mit dem Betreuer und weisen Sie auf mögliche Komplikationen bzw. Problemsituationen hin. Auch auf die Gefahr hin, dass die ausgewählte Pension sagt, sie nimmt derartige Fälle nicht auf – das ist allemal besser, als den Hund ohne ein Wörtchen abzugeben und die Betreuer mit dem Problem allein zu lassen.

Der Hund wird keine gute Unterbringung oder seinem Wesen gerecht werdende Betreuung erfahren, wenn niemand von seinen Bedürfnissen weiß. Da Sie ihn aber am besten kennen, ist es Ihre Pflicht als Tierhalter, den Betreuer auf Zeit auf „charakterliche Schwächen“ des Tieres hinzuweisen und ihm eine möglichst angenehme Zeit ohne Sie zu ermöglichen.

Hundepension beurteilen: Ist ein Tierarzt vor Ort?

Kennen Sie das? Sie haben etwas vor und jemand wird krank. Auch bei Tieren scheint es ein Phänomen zu sein, immer zum unpassendsten Zeitpunkt das eine oder andere Zipperlein zu zeigen. Fragen Sie daher im Vorgespräch, ob ein Tierarzt vor Ort oder wenigstens jederzeit erreichbar ist und um wen es sich dabei handelt.

Sollte Ihr Hund Vorerkrankungen haben, weisen Sie die Hundepension darauf hin und hinterlassen Sie auch nötige Unterlagen zu erfolgten Behandlungen, die noch relevant sein könnten. So ist Ihrem Tier im Ernstfall schnell zu helfen, auch dann, wenn Sie nicht sofort erreichbar sein sollten.

Wichtig: Schauen Sie sich auch die Tiere an, die derzeit in der Hundepension untergebracht sind. Fühlen sich diese wohl, sehen sie gesund aus? Oder liegen sie apathisch in den Boxen oder Zwingern, jaulen oder wirken sogar aggressiv? Die Tiere sind das beste Aushängeschild für die Hundepension!

Sinnvoll ist es auch, den Betreuer oder Betreiber der Pension danach zu fragen, welche Qualifikationen er denn selbst vorweisen kann. Was befähigt ihn dazu, auf eine derartige Anzahl von Hunden aufzupassen? Auch wenn es hierfür keine vorgeschriebenen Richtlinien und Gesetze gibt, so sollte doch zumindest ein Sachkundenachweis oder die langjährige Erfahrung mit Hunden (nicht nur das Halten eines eigenen Hundes!) vorgewiesen werden können.

Der Besuch der Hundeschule kann angebracht sein. Hier lernt Ihr Hund den richtigen Umgang mit anderen Hunden, lernt Dominanz- und Akzeptanzverhalten kennen. (#04)

Der Besuch der Hundeschule kann angebracht sein. Hier lernt Ihr Hund den richtigen Umgang mit anderen Hunden, lernt Dominanz- und Akzeptanzverhalten kennen. (#04)

Vorbereitungen treffen

Bringen Sie Ihren Hund nicht von heute auf morgen in die Tierpension und überlassen ihn seinem Schicksal. Sie sollten den Aufenthalt und die lange Trennung von Ihnen am besten vorbereiten und dafür eine gewisse Zeit einplanen. Besuchen sie den Tierarzt und lassen Sie den Vierbeiner gründlich untersuchen. Auch an Parasiten denken! Hier ist eine Vorsorgebehandlung empfehlenswert (mit einem Spot-on oder Halsband – der Tierarzt wird Sie entsprechend beraten).

Vergessen Sie nicht, den Hund noch einmal zu entwurmen und denken Sie daran, dass Sie mit der Gesundheit Ihres Tieres auch zur Gesundheit der übrigen Pensionsgäste beitragen. Erkundigen Sie sich bitte rechtzeitig danach, ob Sie eine schriftliche Bestätigung über die Gesundheit des Hundes mitbringen müssen; einige Hundepensionen nehmen die vierbeinigen Gäste nur nach Vorlage einer solchen auf.

Zur Vorbereitung gehört auch, dass Sie Ihre Abwesenheit mit dem Hund trainieren. Das erfordert eine gewisse Vorlaufzeit, empfiehlt sich aber immer dann, wenn Sie ohnehin planen, öfter ohne Hund zu verreisen. Auch sonst kann es sinnvoll sein, den Hund an eine weitere Person zu gewöhnen, die sich um ihn kümmert, wenn Sie einmal verhindert sein sollten. Auch der Besuch der Hundeschule kann angebracht sein. Hier lernt Ihr Hund den richtigen Umgang mit anderen Hunden, lernt Dominanz- und Akzeptanzverhalten kennen. Außerdem gewöhnt sich der Vierbeiner an fremde Umgebungen mit unbekannten Menschen und Tieren.

Viele Hundepensionen weisen daher darauf hin, dass eine derartige Haftpflichtversicherung vorhanden sein sollte, einige nehmen die Hunde ohne Versicherung gar nicht erst auf. (#05)

Viele Hundepensionen weisen daher darauf hin, dass eine derartige Haftpflichtversicherung vorhanden sein sollte, einige nehmen die Hunde ohne Versicherung gar nicht erst auf. (#05)

Informationen zurücklassen

Unverhofft kommt oft und dann meistens so, dass es sich lohnt. Soll heißen: Hinterlassen Sie nicht nur die oben genannten Unterlagen zu etwaigen chronischen Erkrankungen oder Vorerkrankungen des Hundes, sondern auch eine Adresse, unter der Sie im Notfall zu erreichen sind. Geben Sie des Weiteren die Nummer des aktuellen Tierarztes an, der mit Ihrem Hund vertraut ist und ihn bei seinen Vorerkrankungen behandelt hat. Sollte sich ein Krankheitsfall in der Zeit Ihrer Abwesenheit einstellen, ist es für die Pension ein Leichtes, auf die Informationen zurückzugreifen und das Beste für Ihren Hund zu tun.

Ein letzter Tipp: Schließen Sie eine Hundehalterhaftpflichtversicherung ab! Diese tritt in Leistung, wenn Ihr Hund einen anderen Hund oder einen Menschen verletzt oder wenn er einen Sachschaden verursacht. Ist der Vierbeiner beispielsweise nicht mit seiner Unterbringung in der Fremde einverstanden und nimmt Reißaus, kann er unterwegs einen Unfall auf der Straße verursachen. Als Besitzer haften Sie für den Schaden, der Sie finanziell ruinieren kann.

Viele Hundepensionen weisen daher darauf hin, dass eine derartige Haftpflichtversicherung vorhanden sein sollte, einige nehmen die Hunde ohne Versicherung gar nicht erst auf. Gehen Sie auf längere Reise oder befinden sich im Ausland, sollten Sie die Versicherungsdaten in der Hundepension hinterlassen, sodass im Ernstfall wenigstens die Schadensmeldung durch den Betreuer der Pension vorgenommen werden kann.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Yulia Grigoryeva -#01: cynoclub -#02: msgrafixxv -#03: Lucky Business -#04: Christian Mueller-#05: Corepics VOF

2 Kommentare

  1. Liebe Rebecca,

    vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich möchte selbst gerne Hundesitter werden und in der Tierbetreuung arbeiten, deshalb versuche ich so viel wie Möglich vorab über Haustierbetreuung und Hundeferien zu lernen 🙂

    Vielleicht werde ich demnächst ein Praktikum in einer Tierpension machen..ich bin schon sehr gespannt!

    Liebe Grüsse,

    Marie

  2. Vielen Dank für den informativen Artikel. Jeder wichtige Punkt einer adäquaten und artgerechten Tierbetreuung wurde genannt. So kann man ruhigen Gewissens auch mal ohne Hund in den Urlaub fahren. Dennoch würde ich mir vorher immer die Tierpension persönlich anschauen und natürlich auch meinen Hund mitnehmen.

Lassen Sie eine Antwort hier