Leptospirose Impfung beim Hund: Impfen oder nicht?

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Bei der Leptospirose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien übertragen wird. Mit Leptospirose infizierte Hunde können unterschiedliche Krankheitsverläufe zeigen – in einigen Fällen kann diese Krankheit sogar tödlich enden. Aus diesem Grund ist es dringend zu empfehlen, Tiere gegen diese Krankheit impfen zu lassen.

Leptospirose: Die Krankheit

Die Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, die weltweit auftritt. Da es sich bei dieser Infektionskrankheit um eine Zoonose handelt, das heißt dass die Erreger vom Tier auf den Menschen übertragen werden können, müssen sämtliche Erkrankungsfälle beim Veterinäramt gemeldet werden.

Leptospirose wird durch Bakterien, den sogenannten Leptospiren, verursacht, die sich durch ihre besondere schraubenartige Form und hakenähnlichen Enden auch aktiv in der Umwelt bewegen und verbreiten können.

Besonders in stehenden Gewässern sowie bei warmen Temperaturen fühlen sich diese Bakterien wohl, weshalb die Infektionsgefahr in erster Linie im Sommer am höchsten ist. Bei diesen Bakterien werden mehr als 260 Arten unterschieden, den sogenannten Serovaren. Sämtliche Wildtiere dienen den Leptospiren als Erregerreservoir; für den Hund bildet die Ratte eine besonders hohe Infektionsquelle.

Die Ansteckung kann durch den direkten Kontakt mit Urin erfolgen, über den die Bakterien ausgeschieden werden, wie beispielsweise dem Trinken aus Pfützen, oder auch durch Paarung, Bisse oder den Kontakt mit kontaminierter Umwelt wie dem Schlafplatz, Erde, Futter etc. Jagdhunde, ländlich lebende Hunde sowie Hunde, die gerne schwimmen gehen, wie beispielsweise Retriever, sind aus diesem Grund besonders gefährdet.

Gelangen die Erreger über den Nasen-Rachen-Raum oder die Haut in den Körper, werden sie über die Blutbahn zu Organen wie der Leber, dem Zentralen Nervensystem, der Milz, den Nieren, den Geschlechtsorganen oder auch den Augen weitertransportiert. Durch die rasche Vermehrung der Leptospiren kann es zu schweren Organschäden kommen.

Die auftretenden Symptome sind meist unspezifischer Natur.

Dazu zählen beispielsweise:

  • Lethargie
  • Atemnot
  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Lungenprobleme
  • Appetitlosigkeit
  • Depressionen
  • Abdominale Schmerzen.
Impfung bei diesem kleinen Hund ja oder nein: Es will gut überlegt sein.

Impfung bei diesem kleinen Hund ja oder nein: Es will gut überlegt sein. (#01)

Bei einigen Arten dieser Bakterien, wie dem Auslöser der Stuttgarter Hundeseuche, ist der Krankheitsverlauf besonders schwer, da bei diesem Erreger die Nieren befallen werden und dadurch deren Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt wird. Vor allem für ungeimpfte Hunde kann eine Infektion mit einem solchen Erreger tödlich verlaufen, da die Organe schwer beschädigt werden oder der Kreislauf des Hundes versagt.

Im Allgemeinen ist der Verlauf dieser Krankheit jedoch abhängig von Faktoren wie Alter des Tieres bzw. der Fähigkeit, spezifische Antikörper zu produzieren. Besonders gefährdet sind Welpen unter sechs Monaten ohne ausreichenden Impfschutz sowie alte bzw. gesundheitlich angeschlagene Hunde.

Die Leptospirose kann auch komplett ohne Symptome verlaufen, wobei der infizierte Hund in einem solchen Fall dennoch als Erregerausscheider eine Infektionsquelle für andere Tiere und Menschen darstellt.

Leptospirose: Die Impfung

Tierklinik: Hier kann man sich als Hundhalter auch nochmal ausführlich über die Impfung aufgeklärt werden

Tierklinik: Hier kann man sich als Hundhalter auch nochmal ausführlich über die Impfung aufgeklärt werden (#02)

Nach den Deutschen Impfempfehlungen für die Kleintierpraxis zählt die Impfung gegen Leptospirose aufgrund ihres schweren Krankheitsverlaufs und der hohen Gefahr der Übertragung auf Menschen und anderen Tieren zu den Pflichtimpfungen. Aus diesem Grund muss nach der Grundimmunisierung, bei der zwei Impfungen innerhalb von vier Wochen erfolgen, die Leptospirose Impfung jährlich aufgefrischt werden, damit ein umfassender Schutz gegen Leptospirose-Arten besteht.

In Gebieten, in denen ein hohes Infektionsrisiko besteht, wird sogar eine halbjährliche Auffrischung dieser Impfung empfohlen. Der bisherige Impfstoff schützt vor allem gegen die beiden Erregerstämme Canicola und Icterohaemorragiae.

Da in den letzten Jahren jedoch auch weitere neue Leptospirose-Bakterienstämme entdeckt und daraufhin entsprechende Impfstoffe entwickelt wurden, sollten für einen umfassenden Schutz auch diese geimpft werden.


Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild: motivjaegerin1-#01:Tatyana Gladskih-#02:Thomas Reimer

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