Giardien beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

1

Es gibt viele verschiedene Arten von Parasiten, die den Hund befallen können. Einige werden von der Katze übertragen, andere über das Futter oder den Kontakt mit anderen Hunden. Viele Parasiten können Katzen und Menschen ebenfalls befallen. Teilweise ist es möglich, dass sie auch auf den Menschen übergehen. Eine der häufigsten Parasitenarten sind die Giardien.

Giardien: was ist das eigentlich?

Bei Giardien handelt es sich um Parasiten, die den Dünndarm des Hundes oder der Katze befallen und für Durchfall sowie Erbrechen sorgen können. Bei Durchfall bei Hund oder Katze ist es also einer der Tipps, hier einen Test durchführen zu lassen. Die Problematik ist hier, dass Giardia sich sehr schnell ausbreiten. Wenn ein Hund erst einmal befallen ist, dann kann er die Parasiten weitertragen und andere Tiere anstecken. Besonders häufig breitet sich die Giardiose in einem Zwinger oder auch in einem Tierheim aus.

Doch wie kann sich ein Hund eigentlich anstecken? Als Erreger für den Befall gelten Giardia duodenalis, die ganz besonders häufig auftreten. Giardien finden sich als Zysten, die im Kot der Tiere zu finden sind. Diese Zysten werden also mit ausgeschieden. Wenn der infizierte Kot dann auf dem Boden liegt und andere Hunde daran schnuppern oder lecken, gehen die Giardien über die Zysten in das nächste Tier über.

Das Problem dabei ist, dass die Parasiten lange überleben können. Auf dem Kot verbleiben sie mehrere Tage, wenn sie auf den Boden gelangen, dann überleben sie hier sogar für mehrere Wochen. Besonders häufig betroffen ist der Kot von Junghunden, die Anzahl der Giardien-Zysten ist hier besonders hoch und eine Infektion sehr wahrscheinlich.

Giardien beim Hund schnell erkennen

Bei einer Infektion mit Giardia ist es natürlich immer das Beste, wenn diese schnell erkannt wird, damit direkt eine Behandlung erfolgen kann. Das ist aber leider nicht ganz so einfach, denn gerade gesunde Hunde zeigen oft keine Symptome. Anders ist es dagegen bei Junghunden oder auch Tieren, die ein schwaches Immunsystem haben. Hier sind Symptome relativ schnell zu erkennen. Ein besonders häufiges Symptom ist der Durchfall. Dieser kann teilweise mit Blut und Schleim versetzt sein. Erkennt der Halter Blutspuren im Durchfall, sollte das Tier direkt zum Arzt gebracht werden.

Neben dem Durchfall kann auch Erbrechen auftreten. Das muss jedoch nicht sein. Gerade bei Junghunden zeigen sich zudem ein deutlicher Gewichtsverlust und Entzündungen der Haut. Das Fell kann seinen Glanz verlieren. Wenn keine Behandlung erfolgt, dann kann die Giardiose durchaus auch eine der Ursachen für eine chronische Darmerkrankung sein.

Diagnosestellung: so wird eine Infektion erkannt

Nicht nur der Hund, auch Katzen können von Giardien befallen sein. Auch hier bei einer Katze gilt, dass die Übertragung von Giardia durchaus über den Kot stattfinden kann. Daher ist es wichtig, bei ersten Anzeichen bei Hunden oder auch Katzen den Tierarzt aufzusuchen. Viele Halter werden erst dann aufmerksam, wenn sich die Magen-Darm-Beschwerden bei ihren Tieren über einen längeren Zeitraum zeigen. Menschen gehen davon aus, dass eine Irritation im Darm durchaus auftreten kann. Geht diese jedoch nicht weg, können Giardia die Auslöser sein. Hat das Tier also Durchfall, trinkt viel Wasser oder erbricht, sollte es zum Tierarzt gebracht werden.

In erster Linie wird der Tierarzt nach Auffälligkeiten fragen und vermutlich auch Fragen zu den Kotausscheidungen von Hund oder auch Katze stellen. Menschen mit einem Hund haben hier den Vorteil, dass sie die Hinterlassenschaften aufheben müssen und so die Fragen in der Regel gut beantworten können. Menschen mit Katzen sollten dagegen die Ausscheidungen in der Katzentoilette im Blick behalten. Nach der Anamnese fordert der Tierarzt vermutlich eine Kotprobe, die dann auf Parasiten untersucht wird.

Nur so ist es auch wirklich möglich, Giardia klar zu diagnostizieren. Es kann ein ELISA-Test durchgeführt werden, der im Labor möglich ist. Außerdem gibt es unterschiedliche Schnelltests, über die eine Giardiose nachgewiesen werden kann.

Die Behandlung von Giardien bei Katze und Hund

Wenn die Tests positiv sind und sich klar zeigt, dass der Hund oder die Katze von Giardia betroffen ist, dann muss eine Behandlung durchgeführt werden. Damit der Hund nicht so viel Wasser verliert, ist die Gabe von Medikamenten notwendig. Gearbeitet wird hier mit Medikamenten, wie beispielsweise Metronidazol, die gegen die Parasiten wirken. Die Behandlung erfolgt über mehrere Tage. Wichtig dabei ist es zu wissen, dass einige Giardien auch überleben können.

Damit dies nicht passiert, müssen noch einigen Wochen noch einmal Medikamente eingenommen werden. Zu den Medikamenten kommt noch eine Diät der Hunde oder Katzen. Damit die Menschen nicht mit den Parasiten in Berührung kommen, sollten Handschuhe getragen werden. Idealerweise erhalten die Tiere Futter ohne Kohlenhydrate. Die Liegeplätze von Hund und Katze werden am besten desinfiziert, damit es nicht zu einer weiteren Ansteckung kommt.

Wichtig: Menschen sollten den Kot der Hunde generell aufheben. Aber auch bei Katzen ist es wichtig, den Kot einzusammeln und wegzuwerfen. So wird verhindert, dass sich andere Tiere anstecken können. Zudem ist es durchaus möglich, dass Giardien auch Menschen befallen. Daher ist noch einmal auf eine ausreichende Hygiene hinzuweisen, die unbedingt beachtet werden sollte. Selbst nach dem Streicheln von Hund und Katze ist eine Desinfektion wichtig.

Giardien beim Hund: und nun?

Wenn erst einmal die Diagnose steht, dann machen sich viele Menschen Gedanken darüber, was das für den Hund oder die Katzen zu bedeuten hat. Die gute Nachricht ist, dass Giardien normalerweise nicht zum Tode des Tieres führen. Wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden, dann sind sie innerhalb weniger Tage in den Griff zu bekommen. Vorsicht ist nur bei sehr starkem Durchfall bei Hund oder Katze geboten, denn die Tiere verlieren hier viel Wasser. Es kann notwendig werden, dem Tier extra Wasser einzuflößen und so seinen Wasserhaushalt in Schwung zu halten.

Wie lässt sich vorbeugen?

Wer einmal Hunde oder Katzen mit Giardienbefall hatte der wünscht sich, dass dies nicht mehr vorkommt. Die Parasiten überleben jedoch recht lange, sowohl auf dem Boden, als auch im Wasser. Daher ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen für den Hund oder die Katze zu treffen, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.

Es gibt einige Punkte, die dabei helfen können, das Tier vor einem erneuten Befall zu schützen:

  • Eine gründliche Reinigung ist notwendig an den Schlafplätzen, der Näpfe für Futter und Wasser aber auch der Toilette der Katze
  • Nach der Reinigung muss alles gut getrocknet werden. Giardien fühlen sich in Wasser und feuchten Umgebungen besonders wohl.
  • Der Kot der Tiere sollte nicht liegengelassen werden
  • Der Hund wird ordentlich gewaschen und gebadet
  • Menschen sollten sich regelmäßig desinfizieren und die Hygiene im Blick behalten

Eine Alternative Behandlung bei Giardien: so können Menschen helfen

Nicht alle Menschen wünschen sich für ihre Tiere die Behandlung mit chemischen Medikamenten. Es stellt sich die Frage, ob bei einem pathologischen Befall möglicherweise auch eine Behandlung auf naturkundlicher Basis möglich ist. Es ist durchaus möglich, hier zu natürlichen Mitteln zu greifen. Dabei ist es aber wichtig, dass die Menschen bei Hund oder auch Katze sorgfältig agieren.

Da besonders häufig die Tiere betroffen sind, die noch sehr jung oder krank sind, ist eine Stärkung vom Immunsystem notwendig. Zudem wird die Darmflora unterstützt. Auf diese Weise soll den Giardien die Grundlage für die Vermehrung entzogen werden. Es gibt zudem einige Naturmittel die dafür sorgen, dass die Parasiten absterben und ausgeschieden werden. Durch das vorherige Sterben vor der Ausscheidung sind sie auch nicht mehr ansteckend.

Besonders häufig werden die Parasiten von Hunden und Katzen über Wasser aufgenommen, das verschmutzt ist. Daher ist es wichtig, auch im Rahmen einer Behandlung darauf zu achten, dass mögliche Wasserquellen, auch für die Katze, immer frisch sind. Empfehlenswert und einer von vielen guten Tipps ist es, bei den Tieren auf BARF umzusteigen und ihnen nur Frischfutter zu geben. Durch den Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrung erhalten Giardien keine Energie und verenden.

Es gibt einige Flavonoide, die in Pflanzen und Kräutern enthalten sind, die hilfreich gegen die Parasiten vorgehen. Das Frischfutter gegen Giardia sollte daher mit Obst, Gemüse sowie Kräutern angereichert werden. Reich an Flavonoiden sind Preiselbeeren, Äpfel und Nüsse sowie Melisse, Minze und Salbei. Dies lässt sich gut unter das Futter der Tiere mischen. Dazu sollte der Hund, laut einiger Tipps, noch Pansen erhalten, denn dieser ist gut für den Aufbau der Darmflora.

Grundsätzlich ist es eine gute Empfehlung an Menschen, die das Futter für die Tiere zubereiten, auch die nachfolgenden Kräuter in Maßen mit ins Futter zu geben:

  • Oregano
  • Thymian
  • Gänsefuss
  • Grapefruitkernextrakt

Wichtig: Dazu wird ausreichend Wasser gereicht, damit der Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall ausgeglichen wird.

Auch Katzen leiden stark unter einem Befall. Normalerweise stecken gesunde Katzen die Infektion gut weg. Junge Katzen oder auch alte Katzen, die krank sind, können jedoch gerade durch den Durchfall und das Erbrechen sehr krank werden. Daher kann auch eine Futterumstellung bei Katzen eine gute Hilfe sein.


Bildnachweis: © pixabay.com – ludi – dog-589002_1920

1 Kommentar

  1. Die Kräuter würde ich meinem welpen nun gerne ins Futter geben. Seit der diagnose hatber panacur bekommen und er frisst 3 mal täglich gekochtes Frischfleisch mit einem TL Kokosnussöl und einer Zutat von 2 TL nach bedarf (zb.koklsflocken, geraspelte Gurke, Pfefferminz und co.) Nun meine Frage: müssen die Kräuter frisch sein oder geht es auch aus dem Gewürzregal zb bei Thymian?

    Frische minzblätter bekommt er immer die kriege ich hier überall aber die anderen kräuter könnten schwierig werden.

    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Lassen Sie eine Antwort hier