Deutsche Hunderassen: Hunderassen aus Deutschland

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Deutsche Hunderassen gibt es sehr viele. Die FCI (Federation Cynologique International) hat die Hunderassen ein Gruppen eingeteilt. Nur von der FCI anerkannte Hunderassen finden den Weg in diese Gruppen. Hunderassen aus Deutschland können nur dann ein CACIB (Certificat d’Aptitude au Championnat International de la FCI) erhalten und sind berechtigt, die FCI-Titel (Welt- und Sektionssieger – Europa, Asien und Pazifik, Nord- und Südamerika und die Karibik) zu erlangen, wenn sie als von der FCI anerkannt gelten.

FCI Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 1 wieder.

Schäferhund: eine „ur-deutsche Hunderasse“

Früher nannte man den Hütehund des Schäfers schlicht Schäferhund. Der Ursprung des Deutschen Schäferhunds geht auf Friedrich von Stephanitz zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts den Rüden „Horand von Grafrath“ mit „Mari von Grafrath“ kreuzte mit dem Ziel, Hunde mit preußischen Tugenden zu züchten.

Das Wesen dieser Hunderassen deutscher Züchtung zeichnet sich durch Mut, Gehorsam, Loyalität und Selbstbewusstsein aus. Damit sein positives Naturell nicht ins Gegenteil umschlägt, benötigt der Schäferhund eine entsprechende Sozialisierung, konsequente Erziehung und viel Auslauf.

Das stockhaarige Fell dieser Rassen ist gelb, braun oder grau mit schwarzer Decke und Maske. Die bis zu 65 cm großen Rüden werden etwa 40 kg schwer, die 60 cm großen Hündinnen circa 30 kg.

 

FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 2 wieder.

Dobermann

Im Ursprung der Hunderassen des Dobermanns steckt ein brisanter Cocktail: eine Prise der Lieblingshündin des Zuchturhebers Friedrich Louis Dobermann, eine Portion Fleischer- und Schäferhund, einige Bastarde aus der Rasse der Jagdhunde, gespickt mit einem Greyhound. Anvisiert war die Schaffung eines Vierbeiners, der bei Überfällen als „scharfe“ Waffe dienen sollte.

Heute haben diese Hunde das Negativimage einer aggressiven Kampfmaschine. Unter der richtigen Anleitung wandelt sich indes dieses Powerpaket in einen vorbildlichen vierbeinigen Partner. Die Rasse ist mit einer Widerristhöhe von 72 cm und einem Gewicht von 45 kg unübersehbar. Das glatte Fell der Hunde ist schwarz oder braun mit rotbraunen Abzeichen.

Hovawart

#9 Hunderassen in Deuschland: der Hovawart.

#9 Hunderassen in Deuschland: der Hovawart.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Reinzucht der Rassen des Hovawarts, dessen Ahnen grobschlächtige Hofhunde gewesen waren.

Diese Hunderassen deutscher Abstammung zeichnen sich durch Lernfähigkeit, Wachsamkeit, starken Bewegungsdrang sowie leidenschaftliche Anhänglichkeit an ihre Familie aus. Ihr Manko sind allerdings eine Neigung zu Dominanz und Eigensinn.

Der mittelgroße Hund, der frappierende Ähnlichkeit mit einem Retriever hat, wird etwa 70 cm groß und wiegt rund 40 kg. Sein gewelltes langes Fell ist schwarz oder blond.

Landseer

#5 Hunderassen in Deutschland: der Landseer.

#5 Hunderassen in Deutschland: der Landseer.

Dass der Landseer eine Vorliebe fürs Wasser hat, liegt vermutlich an der Geschichte seiner Vorfahren. Diese waren schwarz-weiße Hunde, die Seefahrer von Neufundland nach England brachten. Der Name der Rasse geht auf den im 19. Jahrhundert lebenden Tiermaler Edwin Landseer zurück.

Merkmale dieser Hunderassen deutscher Züchtung sind Geduld und Anhänglichkeit. Auch im Umgang mit Kindern zeigen sich die gutmütigen und bewegungsfreudigen Kuschelbären sehr umsichtig.

Das äußere Erscheinungsbild des Landseers weist eine imposante Widerristhöhe von gut 80 cm und ein Gewicht von fast 75 kg auf. Das weiche Fell dieser Rasse hat die Grundfarbe Weiß mit schwarzen Platten.

Leonberger

#7 Hunderassen aus Deutschland: der Leonberger

#7 Hunderassen aus Deutschland: der Leonberger

Der wuchtige Leonberger entstand aus einer Kreuzung von Bernhardiner, Neufundländer und Pyrenäenberghund. Leicht erkennbar ist das Vorbild dieser Rassen, der Löwe, der das Wappen der Stadt Leonberg ziert.

Der Leonberger ist der Fels in der Brandung, der Lärm mit stoischer Gelassenheit erträgt. Trotz dieses Selbstbewusstseins ist er gerne bereit, sich unterzuordnen. Bei geistiger und körperlicher Unterforderung kann es allerdings zu Problemen mit der Rasse kommen.

Der Hund mit der Mähne hat eine Respekt einflößende Größe von fast 80 cm und ein Gewicht von circa 70 kg. Die bis zu 75 cm großen Hündinnen wiegen in etwa 60 kg. Bei artgerechter Haltung ist der Leonberger der beste Freund des Menschen.

Rehpinscher

#3 Deutsche Hunderassen: der Rehpinscher

#3 Deutsche Hunderassen: der Rehpinscher

Auch heute noch beherrscht der verschmuste Pinscher seine einstige Rolle eines Schoßhündchens adliger Damen perfekt. Ebenso haben diese Hunderassen deutscher Abstammung einige Spleens beibehalten, die sich in einem Hang zur Kontrollsucht sowie zum Kläffen und Größenwahn äußern.

Auch wenn die Rasse mit einer Größe von 25 bis 30 cm und einem Gewicht von 3 bis 6 kg in eine Handtasche passt, zieht der Pinscher einen Fußmarsch vor. Das rote oder braune Haarkleid dieser Hunde ist glänzend, kurz und eng anliegend.

Riesenschnauzer

#2 Deutsche Hunderassen: der Schnauzer

#2 Deutsche Hunderassen: der Schnauzer

Als einst in Süddeutschland die Fuhrwerke der Brauereibesitzer über die Wege polterten, standen diese unter dem besonderen Schutz des „Bierschnauzers“. Diesen kreuzten Züchter kurz vor dem ersten Weltkrieg mit größeren Hunden, aus denen die heutigen Rassen der Riesenschnauzer entstanden.

Beschützerinstinkt und Bewegungsdrang sind diesem temperamentvollen Hund also in die Wiege gelegt. Des Weiteren charakterisieren ihn ein ungestümer Spieltrieb und verschmuste Anhänglichkeit gegenüber seinen Besitzern. Auch kann er schon mal ein Sturkopf sein.

Sein Bart und die buschigen Augenbrauen verleihen dem Riesenschnauzer ein trotzig-freches Aussehen. Die bis zu 70 cm große und bis zu 50 kg schweren Hunde haben ein drahtiges Fell in den Farben Schwarz oder Pfeffer-Salz.

Rottweiler

Deutsche Hunderassen: der Rottweiler

#1 Deutsche Hunderassen: der Rottweiler

Die Ahnengalerie des Rottweilers reicht bis in die Römerzeit zurück. Mit dem Überqueren der Alpen gelangten die arbeitswilligen Hunde in die Gegend um Rottweil, wo sie sich mit heimischen Artgenossen fortpflanzten und alsbald als „Rottweiler Metzgerhunde“ zum Schutz des Viehs zum Einsatz kamen.

Merkmal dieser Hunderassen sind zwei Eigenschaften: Auf der einen Seite sind sie treu, zuverlässig und freundlich. Auf der anderen Seite ist der kräftige Hund aber auch durch Beißattacken negativ aufgefallen, weshalb er in einigen Gebieten als potenziell gefährlicher Listenhund geführt wird.

Der Rottweiler bringt bis zu 50 kg Gewicht auf die Waage und misst eine Schulterhöhe von 56 bis 68 cm. Sein kurzes schwarzes Fell weist klar abgegrenzte rotbraune Abzeichen auf.

FCI Gruppe 3: Terrier

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 3 wieder.

Deutscher Jagdterrier

Der Name lässt schon erahnen, dass dieser Laufhund für Jagdzwecke gezüchtet wurde. Sein Ursprung geht auf eine Kreuzung von Foxterrier mit anderen Terrier-Arten in den 1930er Jahren zurück.

Auch heute noch wird der clevere und apportierbegeisterte Vierbeiner überwiegend für die Jagd eingesetzt. Der auf eine einzige Person fixierte Terrier ist loyal, besitzt aber auch einen Dickschädel.

Sein schwarzes oder braunes dichtes Fell mit scharf abgegrenzten Abzeichen ist entweder rau oder glatt. Der Terrier wiegt rund 10 kg und wird circa 40 cm groß.

 

FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 5 wieder.

Eurasier

Der Eurasier hat seine Entstehung Rudolf Wipfel zu verdanken, der 1960 familienfreundliche Rassen des Typs Polarhund kreieren wollte. Als Ausgangskreuzungen dienten der Wolfsspitz und der Chow-Chow.

Das Ergebnis dieser Bemühungen ist gelungen, denn der Eurasier ist umgänglich, ausgeglichen und hat wenig Veranlagung zum Bellen oder Jagen.

Die 30 kg schweren Eurasier sind mit einer Widerristhöhe von 60 cm mittelgroße Hunde. Auffallend ist ihre bläuliche Zunge.

FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 7 wieder.

Großer Münsterländer

1922 war ein wichtiges Jahr für den Großen Münsterländer, denn da begann in Haltern im Münsterland seine Zucht. Seine Vorfahren waren vermutlich die für die Jagd von Federwild eingesetzten mittelalterlichen „Vogelhunde“.

Auch heute noch versteht sich der lauffreudige Große Münsterländer auf das Pirsch-Geschäft. Unter der richtigen Anleitung ist er zuverlässig, gewitzt und folgsam.

Im Unterschied zum Kleinen Münsterländer ist der bis zu 65 cm hohe und um die 30 kg schwere Große Münsterländer nicht braun, sondern weiß mit schwarzen Platten.

Kleiner Münsterländer

#8 Hunderassen in Deutschland: Kleiner Münsterländer.

#8 Hunderassen in Deutschland: Kleiner Münsterländer.

Die Zucht des Kleinen Münsterländers begann im Jahr 1812 im Münsterland. Ziel war es, die Jagdleistung seines Vorfahrens, des Epagneul Bretons, zu verbessern.

Der Kleine Münsterländer ist ein unbeschwerter Haudegen mit viel Freude an Bewegung und einem durchsetzungsstarken Willen. Wenn er akzeptiert hat, dass nicht er das Alphatier im Haus ist, legt er ein liebenswürdiges und anhängliches Wesen an den Tag.

Diese Hunderassen sind mit einem Gewicht von bis zu 27 kg und einer Höhe von etwa 58 cm von eleganter Statur.

Pudelpointer

#4 Hunderassen in Deutschland: der Pudelpointer.

#4 Hunderassen in Deutschland: der Pudelpointer.

Ertönt das „Halali“ der Jäger, steht der Pudelpointer bei Fuß. Bei dem deutscher Züchtung entstammenden Hund handelt es sich um eine Kreuzung aus Pudel und Pointer, zu dessen Vorfahren französische Vierbeiner des Typs Laufhund zählen.

Die nervenstarken und zugleich sanften Hunde verfügen über eine feine Spürnase und kennen keine Angst. Seriöse Züchter geben Welpen deutscher Abstammung nur in die Hände von Jägern. Der Hund misst eine Höhe von bis zu 68 cm und hat ein Gewicht von rund 30 kg. Sein pflegeleichtes Drahthaar ist schwarz, braun oder weizenfarben.

FCI-Gruppe 8: Apporthunde – Stöberhunde – Wasserhunde

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 8 wieder.

Deutscher Wachtelhund

Der Deutsche Wachtelhund entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus einer Population der Deutschen Stöberhunde. Zuchtziel war ein auf Arbeitsleistung getrimmter Jagdhund.

Das Wesen dieser Hunderassen ist freundlich und gelehrig. Freude bereitet ihnen vor allem die Fährtenarbeit, weshalb sie bis heute eher bei Jägern als in Familien zu Hause sind.

Der Hund hat ein längeres Fell in den Farbvarianten Braun oder Braunschimmel. Rüden weisen eine Schulterhöhe von ungefähr 54 cm, Hündinnen von etwa 51 cm auf. Das Gewicht liegt zwischen 18 und 25 kg.

FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Folgende deutsche Hunderassen finden sich in der FCI Gruppe 9 wieder.

Kromfohrländer

#6 Deutsche Hunderassen: der Kromfohrländer.

#6 Deutsche Hunderassen: der Kromfohrländer.

Der Kromfohrländer ging aus der Paarung eines Drahthaar-Foxterriers mit vermutlich einem Laufhund der Sorte Grand Griffon Vendéen hervor. Er zählt zu den noch sehr jungen Hunderassen deutscher Züchtung. Sein Name leitet sich aus dem Ort seiner Entstehung, „Krom Fohr“ im Siegerland, ab.

Der intelligente und ausgelassene Hund liebt seine Halter heiß und innig. Mit ihnen würde er am liebsten bis ans Ende der Welt laufen, denn in ihm stecken auch die Gene des Terriers, der gerne auf Achse ist.

Das Fell des Komfohrländers gibt es entweder als Rauhhaar oder Glatthaar. Farblich ist der Grundton weiß mit braunen Abzeichen. Der Hund erreicht eine Größe von 46 cm und ein Gewicht von 16 kg.

Nicht von der FCI anerkannte deutsche Hunderassen

Folgende deutsche Hunderassen werden von der FCI nicht anerkannt.

Elo

Mit dem Ziel, einen Familien- und Gesellschaftshund zu züchten, der die Vorzüge des Eurasiers und Bobtails in sich vereint, ging das Projekt „Eloschaboro“ 1987 an den Start. Tatkräftig unterstützten dieses Unternehmen deutscher Züchter unter anderem der Chow-Chow und der Deutsche Spitz.

Die Rasse des Elo, die sich noch im Aufbau befindet, kennzeichnen tendenziell positive Eigenschaften wie Umgänglichkeit und Unkompliziertheit.

Den Elo gibt es in unterschiedlichen Farbvarianten. Der Kleine Elo wird circa 45 cm groß, der Große bis zu 60 cm. Das Gewicht der Rasse liegt zwischen 10 bis 35 kg.
 

Harzer Fuchs

Der Harzer Fuchs ist ein „Workaholic“, der zu den Altdeutschen Hütehunden zählt. Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff für verschiedene Schläge.

Der Harzer Fuchs ist freundlich, schlau, flink und fleißig. Hat der Hund allerdings keine Aufgaben zu erledigen, ist er schnell unzufrieden. Da diesen Hunderassen im Laufe der Zeit zunehmend ihre einstigen „Brötchengeber“ der Viehhirten wegbrachen, sind sie mittlerweile vom Aussterben bedroht.

Die Schulterhöhe des Harzer Fuchses beträgt etwa 60 cm und sein Gewicht bis zu 28 kg. Sein langstockhaariges Fell ist rötlich und trotzt allen Wetterkapriolen.


Bildnachweis: © Fotolia – #1 riccardomotti, #2 Dogs, #3 Peter Faber, #4 Vincent, #5 vkarlov, #6 elaisacaroline, #7 dazb75, #8 DoraZett, Titelbild + #9 thomas.andri

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